Sortify-App und Pro-2-go Automat
Die Klassen 7ar und 7br des BG/BRG Baden Biondekgasse hatten von 13. bis 16. Jänner 2025 Gelegenheit, gemeinsam mit Student:innen der Wirtschaftsuniversität Wien an konkreten Problemstellungen von regionalen Betrieben im Bereich der Nachhaltigkeit zu arbeiten.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem RCE Vienna, einem Institut der WU Wien, und dem Thinkubator, einem Think Tank für nachhaltige Lösungen, durchgeführt. Das Energiereferat der Stadt Baden übernahm die Koordination des BG/BRG Baden Biondekgasse und der Badener Betriebe. Folgende Betriebe nahmen an der Challenge teil: NÖM, Stadtimmobilien Baden, Kochwerkstatt „Flotte Lotte“ und GVA Baden.
Bereits am 5. Dezember gab es ein erstes Treffen zwischen den Schüler:innen und den Mitarbeiter:innen und Student:innen der WU Wien, das zum Kennenlernen untereinander und zum Eintauchen in die Thematik diente, aber auch einen Überblick über die Challenge-Tage verschaffte.
Das Projekt selbst fand vom 13. bis zum 15. Jänner dieses Jahres statt. Die Fragestellungen der Betriebe waren folgendermaßen:
- Stadtimmobilien Baden: Wie können wir unseren Mieter:innen einen nachhaltigen Umgang mit Energie in ihrem Wohnhaus vermitteln?
- NÖM: Wie könnten Proteinprodukte im Sinne der Kreislaufwirtschaft, konsument:innenfreundlich und unter Einhaltung der Lebensmittelsicherheit verpackt werden?
- Flotte Lotte: Wie können wir Schüler:innen der Biondekgasse dazu motivieren, Food-Upcycling und Food-Sharing zu betreiben, damit alle Lebensmittel rechtzeitig verwertet werden?
- GVA Baden: Wie können wir Bewohner:innen im Raum Baden dabei unterstützen, Abfall zu vermeiden und Restmüll sortenrein zu trennen?
Die Challenge-Tage waren abwechslungsreich und sehr klar strukturiert. Die Schüler:innen bearbeiteten die Challenges in Kleingruppen zu viert und wurden durch sehr gut durchdachte Methoden angespornt, an ihren Challenges zu arbeiten. Inputs im Plenum wechselten sich mit der Arbeit in Kleingruppen ab, was die Schüler:innen sehr motivierte. Sogar für das leibliche Wohl war gesorgt, denn es gab jeden Tag Gebäck von der Annamühle.
Die Lösungsvorschläge für die Problemstellungen waren sehr vielfältig:
Die beiden Gruppen, die an der Challenge der Stadtimmobilien Baden arbeiteten, hatten die Idee für eine Energiesparapp („Energiewutzi“), für die sie auch sehr konkrete Lösungen überlegten. Eine der beiden Gruppen dachte auch an einen Energiesparwettbewerb, um die Motivation der Bewohner:innen zu erhöhen.
Die Lösungsvorschläge für das Problem der NÖM waren sehr unterschiedlich. Einmal wurde ein Pro-2-Go-Automat vorgeschlagen, aus dem man sich Proteindrinks - zum Beispiel in Gyms - in die mitgebrachte Trinkflasche abfüllen kann. Die andere Gruppe arbeitete sehr intensiv an innovativen Verpackungslösungen für die Proteindrinks, um Kunststoff einzusparen.
Die Problemstellung der Flotten Lotte bezog sich direkt auf die Biondekgasse, und dementsprechend waren die Lösungsansätze für die Problemstellung sehr praxisnah. Einerseits kamen Ideen für das Anpflanzen von Gemüse in den schulintern bereits vorhandenen Hochbeeten, die von verschiedenen Klassen betreut werden sollen. Außerdem überlegten die Schüler:innen beider Gruppen eine intensive Zusammenarbeit mit der „Flotten Lotte“ – zum Beispiel für Workshops, aber auch, um das Thema Food-Upcycling in den sozialen Medien der Schule aufzugreifen und Tipps für die Verwertung von Lebensmittelresten zu geben.
Die Lösungsvorschläge für die GVA waren einerseits die Erstellung einer „Sortify-App“, die Konsument:innen per EAN-Code die richtige Entsorgung verraten sollte, andererseits wurde überlegt, Betrieben eine „grüne Plakette“ anzubieten, wenn sie besonders gut trennen und den Müll insgesamt reduzieren. Zusätzlich wollte die Gruppe für die Plaketten Bäume pflanzen, um den Mehrwert noch zu steigern
Am 16. Jänner kam es zum feierlichen Touch Down Event, bei dem die Schüler:innen ihre Lösungen in 5-minütigen Präsentationen vorstellen konnten. Die Präsentationen waren so unterschiedlich wie die Lösungsansätze. Es gab klassische PowerPoint Präsentationen, unterhaltsame Rollenspiele, Prototypen von Verpackungen und sehr ausgefeilte Darstellungen von App-Vorschlägen.
Die Vertreter:innen aller beteiligten Betriebe waren anwesend und konnten zu den Lösungsvorschlägen auch Feedback geben.
Nach den großartigen Präsentationen wurden Fotos gemacht und Urkunden verabreicht. Die Ergebnisse konnten anschließend noch bei einem kleinen Buffet nachbesprochen werden.